Nyerere National Park / Selous Game Reserve, Tanzania, Dec 2021
Nyerere Nationalpark / Selous Wildtierreservat, Tanzania, Dez 2021
In December 2021 Ursula and I spent four days in the Nyerere National Park / Selous Game Reserve in southern Tanzania. With a surface of 50,000 Km2 / 20,000 sq mi. (about the size of Slovakia) the reserve is one of the biggest in the world. Some 10 % (the Nyerere National Park) are open for photo tourists and eco-tourism, the rest is reserved for concessional hunting. The reserve is located some 200 km south of Tanzania’s capital Dar es Salam stretched along the river Rufiji. With only 8.000 annual visitors (compared to several hundred-thousand in other national parks) it is considered an insider tip. Unfortunately, the eco-system of the reserve is endangered by an uranium mine and a currently constructed hydropower plant (Julius Nyerere dam in the Stiegler Gorge).
Im Dezember 2021 verbrachten Ursula und ich vier Tage im Nyerere National Park / Selous Wildtier Reservat im Süden Tansanias. Das Reservat ist mit einer Ausdehnung von ca. 50.000 Km2 (entspricht in etwa der Größe der Slowakei) eines der größten weltweit. Rund 10 % des Reservats sind als Nyerere Nationalpark für Fotosafaris und Ökotourismus geöffnet, der übrige Teil ist für konzessionierte Jagden reserviert. Das Reservat liegt ca. 200 km südlich der Hauptstadt Dar es Salam und umfasst einen Teil des Einzugsgebiets des Flusses Rufiji. Mit nur rund 8.000 Besuchern jährlich ist der Nyerere Nationalpark ein echter „Geheimtipp“. Leider ist das Ökosystem des Reservats durch Uranabbau und ein in Bau befindliches Wasserkraftwerk gefährdet (Julius Nyerere Staudamm in der Stiegler Schlucht).
The onset of the reserve goes back to the time of the German colonial administration which in 1896 created a first small game reserve. During the Maji-Maji war (1905-1907) a large-scale rebellion of various tribes against German colonial rule the region has been depopulated. During the First World War a military confrontation took place in the reserve between German and British colonial troops. During one of the skirmishes the renown British big game hunter Frederick Courteney Selous was killed in 1917. In remembrance of him in 1922 the game reserve was called Selous Reserve. In 2019 the Tanzanian government established in the northern part of the reserve a national park and named it after Tanzania’s first president Mwalimu Julius Kambarage Nyerere.
Die Anfänge des Reservats reichen zurück in die Zeit der deutsche Kolonialverwaltung, die 1896 ein erstes Naturreservat schuf. Während des Maji-Maji-Krieges (1905–1907), einem stammes-übergreifenden Aufstand gegen die deutsche Kolonialverwaltung, wurde die dünnbesiedelte Region weiter entvölkert. 1917 war das Gebiet Schauplatz von Kampfhandlungen zwischen deutschen und englischen Kolonialtruppen, bei denen der bekannte britische Großwildjäger Frederick Courteney Selous getötet wurde. 1922 erhielt das Reservat seinen Namen. Im Jahr 2019 wurde der nördliche Teil des Reservats abgetrennt und in einen Nationalpark umgewandelt, der nach dem ersten Tansanischen Präsidenten Mwalimu Julius Kambarage Nyerere benannt wurde.
Already the four-hour drive mainly on mud roads from Dar es Salam to the national park is an exiting experience. Besides occasional cattle herds frequently one can see motorcycles carrying large bags filled with charcoal.
Bereits die vier-stündige Anfahrt von Dar es Salam zum Nationalpark überwiegend auf Lehmstraßen ist ein kleines Erlebnis. Neben den gelegentlichen Rinderherden sieht man häufig Motorräder, die schwerbeladen mit Holzkohle sind.
The national park consists of savannah, bush land and swamps which are watered by the river Rufiji. The succession of wet and dry periods during which many lakes dry out enables an eco-system particular rich in species. The first afternoon we spent with a cruise on the river Rufiji.
Der Nationalpark besteht aus einer weitflächigen Savannen-, Busch- und Sumpflandschaft, die vom Fluss Rufiji bewässert wird. Die Abfolge von Regen- und Trockenperioden während der viele Seen austrocknen erzeugt ein besonders artenreiches Ökosystem. Den ersten Nachmittag verbrachten wir mit einer Bootsfahrt auf dem Rufiji Fluss.
A seasoned Landrover served as means of transport during the game drives of the following days. Our driver Mptoto turned out to be an excellent tour guide having 30 years of experience in the reserve.
Das Transportmittel für die Ausfahrten der nächsten Tage war ein schon etwas in die Jahre gekommener Landrover Defender. Unser Fahrer Mptoto erwies sich als exzellenter Tourguide mit 30 Jahre Erfahrung im Reservat.
The gracile impalas can reach up to 60 kg and run a top speed of up to 90 km/h. Only the males wear horns. Kudus antelopes were a rare sight.
Die grazilen Impalas oder Schwarzfersenantilope können bis zu 60 kg schwer werden und erreichen eine Geschwindigkeit von bis zu 90 km/h. Nur die Männchen tragen ein Geweih. Kudus sahen wir hingegen deutlich seltener.
In the 1970s the Selous reserve was the habitat of one of the biggest elephant populations in the world. Because of extensive pouching the number reduced from 85,000 (1981) to 15,000 (2018). Pictures show a young male and female who allowed us to get very close.
Das Selous Reservat war in den 1970er der Lebensraum einer der größten Elefanten Populationen weltweit. Durch Wilderei ist der Bestand jedoch von 85,000 (1981) auf 15.000 (2018) zurückgegangen. Die Fotos zeigen einen jungen Bullen und ein junges Weibchen, die uns sehr nahe heranließen.
According to a 2018 count some 66,000 buffalos live in the reserve. They can gain up to 900 kg. Lions are their main natural enemy. Buffalos love to wallow in the mud to cool down.
Nach einer Zählung von 2018 leben im Reservat 66.000 Kaffernbüffel. Sie können bis zu 900 kg schwer werden. Löwen sind ihre wichtigsten Fressfeinde. Kaffernbüffel lieben es sich zur Abkühlung im Schlamm zu suhlen.
The warthog („pumba“) can reach a wight of up to 150 kg. With its powerful teeth it can dig up the ground and defend against enemies. Because the neck is quite stiff it prefers to kneel down when feeding.
Das Warzenschwein kann bis zu 150 kg schwer werden. Mit seinen wuchtigen Hauern kann es nicht nur die Erde aufwühlen, sondern sich auch wirksam gegen seien Feinde zur Wehr setzen. Da der Nacken relativ steif ist knien sie sich zum Fressen teilweise hin.
Giraffes can reach up to 6 m and 1.600 kg with a neck of up to 2.5 m. This requires a sophisticated heart / blood circulation system. A giraffe’s heart needs to be particularly strong in order to pump the blood up to the animal’s brain. On the other hand, there is a need for an elastic pressure balance system to avoid that veins burst when the giraffe lowers its head. The blood pressure in the legs is so enormous that it requires particular strong arteries and the giraffe’s skin around the legs is so tight that it functions like a compression stocking in order to prevent thromboses. As giraffes cover most of their fluid requirement through their nutrition, they can live weeks without drinking. When they drink water (see photo) they need to bend their legs. Giraffes eat up to 30 kg a day, their favorite food are acacia. Using their 50 cm long tongue and their lips giraffes are able to pick the leaves without being hurt by the thorns.
Giraffen können bis zu 6 m groß und 1600 kg schwer werden, wobei der Hals bis zu 2,5 lang sein kann. Dies bewirkt besondere Herausforderungen für das Herz- / Kreislaufsystem. Ein Giraffenherz ist besonders leistungsfähig, da es in der Lage sein muss, das Blut bis zum Kopf hinauf zu pumpen. Umgekehrt bedarf es elastischer Druckausgleichsgefäß nahe dem Gehirn, damit die Adern im Kopf nicht platzen, wenn eine Giraffe den Kopf nach unten senkt. Der Blutdruck in den Beinen ist enorm groß. Deshalb haben Giraffen ausgesprochen dickwandige Arterien und die Giraffen-Haut sitzt an den Beinen besonders eng, um wie ein Kompressionsstrumpf zu wirken und Thrombosen vorzubeugen. Da Giraffen den Großteil ihres Flüssigkeitsbedarfs über die Nahrung decken kommen sie oft wochenlang ohne Trinken aus. Beim Trinken müssen sie allerdings die Beine abwinkeln (siehe Foto). Giraffen essen bis zu 30 kg pro Tag, ihre bevorzugte Mahlzeit sind Akazien. Mit Hilfe der 50 cm langen Zunge und den Lippen rupfen sie die Blätter der Akazien ab, ohne sich an den scharfen Dornen zu verletzen.
Even during a prolonged dry period, the whistling thorn acacia carries green leaves and therefore is attractive for many animals. In order to protect its leaves from being eaten this acacia species - being a real survival champion - has generated several defense techniques. Visible are its long and sharp thorns. In addition, the whistling thorn can activate tannin in its leaves to make the leaves inedible. Beyond that the it can release a scent warning other acacias in a distance of up to 45 m to do the same. Finally, the whistling thorn creates a symbiosis with certain sorts of ants: They are offered the opportunity to settle in the balls at the end of the thorns and are nourished with nectar. In return the ants race to the place where an animal tries to eat the acacia leaves and attack it. E.g. the ants crawl into the elephant’s trunk and bite it.
Die Flöten-Akazie hat auch nach längeren Dürreperioden noch grüne Blätter und wäre daher als Nahrungsmittel bei den Tieren sehr gefragt. Um sich gegen das Fressen der Blätter zu wehren, hat diese Akazien-Art als wahre Überlebenskünstlerin mehrere Abwehrmechanismen entwickelt: Deutlich sichtbar sind die langen, spitzen Dornen. Darüber hinaus kann die Flötenakazie bei Gefahr in den Blättern den Gerbstoff Tannin aktivieren, um die Blätter ungenießbar zu machen. Weiters verströmt sie einen Duft, um andere Akazien im Umkreis von bis zu 45 m zu warnen, dasselbe zu tun. Schließlich geht die Flötenakazien noch eine Symbiose mit bestimmten Ameisenarten ein. Diese können sich in den Verdickungen am Ende der Dornen einnisten und werden von der Akazie mit Nektar versorgt. Als „Gegenleistung“ eilen diese Ameisen sofort zu der Stelle, wo ein Tier versucht die Blätter zu fressen und attackieren den Angreifer, indem sie z.B. einem Elefanten in den Rüssel klettern und „beißen“.
Baboons are omnivores and live in groups of 20-180 animals. As the lake is full of crocodiles the baboons are very careful when sipping water. They have quite an interesting love life as within the group everybody can mate everybody.
Steppen-Paviane sind Allesfresser und leben in Gruppen von 20-180 Tieren. Da die Seen voller Krokodile sind lassen die Paviane beim Trinken besondere Vorsicht walten. Die Steppen-Paviane haben ein interessantes Sexualleben, da sich innerhalb der Gruppe jede mit jedem paaren kann.
The Selous reserve is home to several thousand lions. We saw two of them - obviously after they were wading through a swamp. Lions are at the top of the food chain but in order to survive need to eat on average 10 kg of meet a day.
Im Selous Reservat gibt es mehrere Tausend Löwen. Wir sahen zwei davon - offensichtlich nachdem sie gerade durch einen Sumpf gewatet waren. Löwen stehen an der Spitze der Nahrungskette und müssen im Schnitt pro Tag 10 kg Fleisch konsumieren.
That life in the national park consists of an endless cycle of eat-and-be-eaten is made visible by the many cadavers scattered in the park. It only takes a few days until even a big animal is completely eaten.
Dass das Leben im Nationalpark aus Fressen und Gefressen werden besteht sieht man an den Überresten vieler Tierkadaver. Es dauert nur wenige Tage bis auch ein großes Tier komplett aufgefressen ist.
Dinning with style. As we had only a short while ago observed the two lions just a kilometer away, we carefully glanced at all sides while eating our lunch.
Mittagessen mit Stil im „Grünen“. Da wir kurz vorher nur einen Kilometer entfernt die beiden Löwen beobachtet hatten schauten wir auch während des Essens vorsichtig nach allen Seiten.
The dung beetle has a very peculiar life style. It feeds from the dung of herbivores. After mating the male beetle forms a ball made out of dung and roles it with its back legs to an appropriate place. There the female injects the eggs into the buried ball.
Der Heilige Pillendreher (Scarabaeus sacer) ist ein Käfer mit einer ganz eigenartigen Lebensweise. Er ernährt sich vom Dung pflanzenfressender Tiere. Darüber hinaus formt der Käfer nach der Paarung aus dem Dung eine Kugel, die oft seine Körpergrüße übersteigen. Das Männchen rollt die Kugel im Rückwärtsgang mit den Hinterbeinen zu einem geeigneten Platz, wo das Weibchen ihre Eier in der vergrabenen Kugel ablegt.
The shallow ponds provide food for many birds: storks, marabous, pelicans and gooses.
Die seichten Tümpel bilden die Lebensgrundlage für viele Großvögel: Störche, Marabus, Pelikane und Gänse.
Among weaver birds the male builds three hanging nests out of plant fibers in order to attract a female. The fibers are carefully knitted to provide the necessary stability. It is the female who then decides in which of the three nests the couple will settle.
Bei den Webervögeln baut das Männchen aus Pflanzenfasern drei Hänge-Nester, um ein Weibchen anzulocken. Dabei werden die Fasern kunstvoll miteinander verknüpft, um die nötige Stabilität zu erzeugen. Das Weibchen entscheidet in welches Nest das frischgefundene Vogelpärchen einzieht.
In the drying up lakes it is easy for a sea eagle to catch a big fish. However, the problem starts afterwards, when the eagle has to defend its pray against other hungry birds.
In den austrocknenden Seen ist es für Seeadler leicht große Fische zu fangen. Allerdings beginnen die Probleme nachher, wenn der Adler seine Beute beim Fressen gegen andere hungrige Vögel verteidigen muss.
The lakes and ponds are full of crocodiles. If a crocodile dives and lies in wait only the eyes are above the water line making the crocodile invisible in the muddy water. By the way the careless turtle has been eaten by the crocodile only seconds after the photo was taken.
Die Seen und Tümpel sind voll mit Krokodilen. Wenn ein Krokodil abtaucht und auf der Lauer liegt sind nur die Augen zu sehen, sodass es im trüben Wasser kaum zu entdecken ist. Die unvorsichtige Schildkröte wurde übrigens nur wenige Sekunden nach dem Foto vom Krokodil verschlungen.
This small monitor lizard is the most dangerous enemy of crocodiles as it preferably eats crocodile eggs.
Dieser kleine Waran ist der gefährlichste Feind der Krokodile, da er sich überwiegend von Krokodileiern ernährt.
Nearly every pond is populated by a group of hippos which can gain a wight of up to 2,000 kg. As semi-aquatic creatures they stay during the day in the shallow muddy water. When it gets dark, they leave the water and start grazing on land. Hippos have a very vulnerable 1 mm thin upper-layer skin and below that a robust 60 mm leather skin. Although they look clumsy when walking outside the water for short distances, they can run up to 30 km/h.
Fast jeder Tümpel wird von einer Herde von Flusspferden (Nilpferd) bevölkert, die bis zu 2.000 Kg schwer werden können. Als semi-aquatische Lebewesen liegen sie untertags meist in seichten Schlammgewässern, die sie bei Einbruch der Dunkelheit verlassen, um an Land zu grasen. Flusspferde haben eine 1 mm dünne verletzliche Oberhaut und darunter eine bis zu 60 mm dicke widerstandsfähige Lederhaut. Obwohl sie an Land recht tollpatschig wirken können Flusspferde kurzfristig eine Lauf-Geschwindigkeit bis zu 30 km/h erreichen.
An einem der kleinen Seen entdeckten wir ein Nilpferd, das wenige Stunden vorher möglicherweise während einer Auseinandersetzung mit einem anderen Nilpferd getötet worden war. Wir verbrachten mehrere Stunden damit zu beobachten, wie hunderte Krokodile versuchten das tote Nilpferd aufzufressen. Da die Nilpferdhaut selbst für die kräftigen Krokodile-Kiefer zu widerstandsfähig war, wurde das Flusspferd vom After her von innen aufgefressen. Wann immer wir nahe an das verendete Flusspferd herangingen zogen sich die Krokodile ins Wasser zurück. Dabei hatten wir einige dramatische Erlebnisse, als uns plötzlich einige Hippos, die aus dem Busch kamen, und die Krokodile den Weg zu unserem Geländefahrzeug versperrten. Bemerkenswert war zu beobachten wie gelassen die anderen Hippos den Krokodilen zusahen, wie diese das verendete Nilpferd auffraßen.
Next to a small lake we detected a hippo which had been killed a few hours ago probably in a fight with another hippo. We spent several hours watching the efforts of hundreds of crocodiles patiently lining up to eat the cadaver. As the thick hippo leather even for the powerful crocodile jaws is too robust to bite the crocodiles try to eviscerate the hippo through the anus. Whenever we walked closer to the deceased hippo the crocodiles pulled back into the water. We experienced some dramatic moments when we suddenly realized that we were cut off from our car by a group of hippos coming out of the bush and the crocodiles in front of us. It was remarkable to watch how relaxed the hippos observed the crocodiles eating the deceased hippo.
During our stay we lived in the Africa Safari Camp. The Maasai who are guarding the camp have a particular skill to interact with animals.
Während unseres Aufenthalts waren wir in im Africa Safari Camp untergebracht. Die Massai, die das Lager bewachten, haben eine ganz besondere Fertigkeit mit Tieren umzugehen.
On the last day we conducted a bushwalk. Accompanied by an armed guard our guide Didi, dressed in a traditional garment made out of the fibers of Baobab-tree bark, explained us how his tribe in former times used the natural resources of the bush to survive: e.g., to role a joint made out of elephant dung, to eat termites, to gain water from the Baobab-tree or to scratch the bark of certain trees with your front tees in order to cure stomach problems. If a man wanted to hold a leading position within the tribe one test was that he had to eat the awfully-tasting centipede (last picture) alive without a wince or vomiting. By the way: One should not underestimate Didi. He has a university-degree in biology and sees his role as a middle-man between two civilizations preserving the traditional knowledge of his tribe.
Am letzten Tag unternahmen wir eine Buschwanderung. Begleitet von einem bewaffneten Wächter erklärte uns unser Guide Didi, der in einem traditionellen Gewand aus Bastfasern der Rinde des Baobab-Baumes gekleidet war, wie die Angehörigen seines Stammes früher die natürlichen Ressourcen im Busch zum Überleben nutzten: z.B. einen Joint aus Elefanten-Dung herzustellen, Termiten zu essen, Wasser aus dem Affenbrotbaum (Baobab-Baum) zu gewinnen oder die Rinde von Bäumen aufzubeißen, die heilend gegen Magenverstimmung wirkt. Wenn jemand in seinem Stamm eine Führungsposition einnehmen wollte musste er in der Lage sein, den im letzten Bild gezeigten ekelig-schmeckenden Tausendfüßler lebend zu essen ohne sich zu übergeben oder auch nur eine Miene zu verzeihen. Übrigens, man sollte Didi nicht unterschätzen: Er hat einen Hochschulabschluss in Biologie und versucht sich als Mittler zwischen den Zivilisationen, um das tradierte Wissen seines Stammes zu bewahren.
Didi (now dressed in western clothes) invited us to visit his village Mloka (which means “across the river”). Most houses are made of mud. Usually, neighbors (who are catered by the new owner) help together to build the house. Men erect the wooden skeleton and women conduct the mud-work. Traditionally houses ware covered with roofs made out of palm leaves which need to be replaced after several months. Wealthier people buy a roof made out of sheet metal. These roofs are more durable but hotter. Proudly he showed Ursula a basket full of traditional medicine.
Didi, nunmehr westlich gekleidet, lud uns ein, sein Heimatdorf Mloka (=“auf der anderen Seite des Flusses“) zu besuchen. Die meisten Häuser sind aus Lehm gebaut, mit Dächern aus Palmblättern oder Blech. Beim Bau eines Hauses helfen alle Nachbarn gegen Verköstigung zusammen. Die Männer stellen das Holzskelett auf, die Frauen fügen den Lehm ein. Dächer aus Palmenblättern müssen nach einigen Monaten ersetzt werden. Blechdächer halten länger sind dafür teurer und viel heißer. Stolz zeigte uns Didi einen Korb mit traditioneller Medizin.